Jahrelange Betreuung, Begleitung und Unterstützung von Menschen in schwierigen psychosozialen Problemlagen und bei teils schweren psychischen Erkrankungen zeigte mir, dass in deren Lebensgeschichten meistens ungünstige und erschwerende Lebensumstände, teils traumatische Erlebnisse, zu erkennen waren. Symptome werden in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie als eine Form der Anpassung an Erlebtes verstanden. Viele Methoden der Psychotherapie knüpfen an diesem Ansatz an und setzen Interventionen über zumeist verbale Zugänge. Berufliche Erfahrungswerte überzeugten mich, dass ein verbaler Zugang oft unzureichend ist, um zum emotionalen Kern eines Themas oder Prozesses zu gelangen.
Der Körper, der vor allem mit seiner ureigenen Sprache wie Gestik und Mimik in direktem Kontakt mit der Außenwelt steht, empfängt und verarbeitet externe Einflüsse und reagiert in individueller Art und Weise auf Erlebtes. Dies geschieht mit unterschiedlicher Gewichtung: emotional/psychisch – körperlich.
Psychisches/Emotionales und Körperliches stehen in einer komplexen Wechselwirkung zueinander, wie das medizinische Fachgebiet der Psychosomatik zeigt. Diese beiden fundamentalen Bausteine eines Menschen, Psyche und Körper, gemeinsam zu betrachten und sowohl den Körper über die Seele als auch die Seele über den Körper sprechen zu lassen, ist mir ein besonderes Anliegen.